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Spitzentechnologie von Bilfinger für britisches Kernkraftwerk Hinkley Point C

Somerset, England. Der Industriedienstleister Bilfinger treibt die umfangreichen Arbeiten für das neue Kernkraftwerk Hinkley Point C in England voran. Kürzlich wurde das Kernschmelze-Stabilisierungssystem (Core Melt Stabilization System - CMSS), eine sicherheitsrelevante Schlüsselkomponente für das im Bau befindliche Kraftwerk, fertiggestellt und ausgeliefert. Im höchst unwahrscheinlichen Fall einer Kernschmelze soll dieses System mit seinen anspruchsvollen technischen Anforderungen dazu beitragen, den geschmolzenen Kern nach dem Austritt aus dem Reaktordruckbehälter wieder in einen sicheren Zustand zu bringen.

Merry Edakkolathur, Projektleiterin bei EDF, erklärt: „Bilfinger hat nicht nur mit umfassendem Know-how und höchsten Qualitätsstandards bei der Planung, Fertigung und Lieferung des Kernschmelze-Stabilisierungssystems überzeugt, sondern auch mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Effizienz bei der zeitnahen Ausführung.“

Dr. Thomas Schulz, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger, sagt: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die hohen Erwartungen unseres langjährigen Kunden EDF mit der Arbeit an dieser sicherheitsrelevanten Komponente für ein so wichtiges Großprojekt erfüllen konnten. Als Lösungspartner der Nuklearindustrie ist Bilfinger in der Lage, den gesamten Lebenszyklus der Anlagen zu begleiten - vom Neubau bis zum Rückbau.“

Das CMSS ist eine Schlüsselkomponente des Sicherheitskonzepts für das neue Kernkraftwerk und besteht aus mehreren tonnenschweren Strukturelementen, die als Sicherung unterhalb des Reaktorblocks wirken. Im höchst unwahrscheinlichen Falle einer Kernschmelze wirkt dieses System als definierte Sollbruchstelle und hilft, die Kernschmelze in einen sicheren Zustand zu bringen. Im Regelbetrieb kann der Schmelzsicherungspfropfen unterhalb des Reaktordruckbehälters als Wartungsöffnung genutzt werden.

Bei den Arbeiten am CMSS konnte Bilfinger auf seine langjährige Erfahrung mit großen Neubauprojekten in der Kerntechnik zurückgreifen. Bereits beim Bau des finnischen Kernkraftwerks Olkiluoto 3, einem Reaktor vom Typ EPR, hatte der Industriedienstleister die Komponenten für das erste CMSS entwickelt. Weitere CMSS-Komponenten für Reaktoren des EPR-Typs wurden an Anlagen in Flamanville, Frankreich, und Taishan, China, geliefert.

Parallel dazu arbeitet Bilfinger an mehreren Rohrleitungsbauprojekten für das Kernkraftwerk Hinkley Point C. EDF nutzt die Expertise von Bilfinger auch bei der Ausführungsplanung, Fertigung und Montage von hochkomplexen Rohrleitungssystemen und Equipment für die nuklearen Dampf- und Wasserversorgungssysteme sowie für spezielle Rohrleitungsstrukturen im Herzstück des Kernkraftwerks. Bilfinger wird Hunderte von Kilometern spezieller korrosionsgeschützter Rohrspools mit Durchmessern von 10 bis 800 Millimetern und Wandstärken von 2 bis 60 Millimetern herstellen.

Die Rohrspools werden nach höchsten Qualitätsstandards in Dortmund und in einer neu in Betrieb genommenen und speziell zertifizierten Werkstatt in Hull, Großbritannien, gefertigt. Die Erfahrung von Bilfinger in der Schweiß- und Biegetechnik sowie der Einsatz eigener hochqualifizierter Fachkräfte sind dabei entscheidend. Schweißnähte, die zum Beispiel im Rohrleitungssystem eines Kernkraftwerks besonderen Anforderungen unterliegen, werden mit Schweißmanipulatoren hergestellt und mit speziellen Geräten im Inneren der Rohre geschliffen und einer umfangreichen zerstörungsfreien Prüfung unterzogen.

Das Gesamtauftragsvolumen für den Bilfinger-Umfang beim Kernkraftwerk Hinkley Point C beläuft sich auf über eine halbe Milliarde Euro. Ausschlaggebend für die Auftragsvergabe an Bilfinger waren die hervorragenden Referenzen des Industriedienstleisters, die nachweislich hohe Leistungsfähigkeit bei großen Neubauprojekten in der Nuklearindustrie und die langjährige, vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit bei Hinkley Point C.

Mit einem konsequent lösungsorientierten Ansatz zielt Bilfinger darauf ab, Projekte auch in Zeiten großer Herausforderungen wie komplexer Lieferketten, Fachkräftemangel und veränderter regulatorischer Herausforderungen durch den Brexit termingerecht und nach höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu realisieren.

Neben der Tochtergesellschaft Bilfinger Piping Technologies UK sind auch Bilfinger UK, Bilfinger Engineering & Technologies und Bilfinger Noell in Deutschland sowie Bilfinger Peters Engineering in Frankreich an der Ausführung der Hinkley Point C-Verträge beteiligt.

Hinkley Point C im Südwesten Englands ist das erste neue Kernkraftwerk, das seit über 25 Jahren in Großbritannien gebaut wird. Es wird rund 6 Millionen Haushalte mit Strom versorgen, zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes beitragen und die Sicherheit der künftigen Energieversorgung gewährleisten.

Das CMSS bei der Inbetriebnahme in der Produktionsstätte von Bilfinger Noell

Ansprechpartnerin

Katharina Schönebeck
Manager Group Communications

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