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Finanzergebnisse Q3 2023

Bilfinger steigert EBITA-Marge deutlich – planmäßige Umsetzung der Strategie – Konzernausblick für Gesamtjahr 2023 bestätigt

  • Marktsituation: Über alle Regionen hinweg stabil, Markt blickt skeptisch auf Konjunktur in Deutschland
  • Auftragseingang 1.030 Mio. € / -5% org.: Stabile Entwicklung bei E&M Europe und Technologies, in Summe Rückgang durch Neuaufstellung in USA
  • Umsatz 1.117 Mio. € / +7% org.: Zweistelliges Wachstum bei E&M Europe und Technologies, planmäßiger Rückgang in USA
  • Bruttomarge 11,0%: Verbessert, De-Risking im Portfolio mit positiven Effekten
  • EBITA-Marge 5,1%: Deutliche Steigerung, positives EBITA in allen Segmenten
  • Free Cashflow 61 Mio. €: Im Rahmen der Erwartungen
  • Konzernergebnis 37 Mio. € / Ergebnis je Aktie 0,98 €: Deutliche Steigerung
  • Strategie: Umsetzung nach Plan, Effizienzprogramm Ende 2023 abgeschlossen
  • Stork-Akquisition: Stärkt Positionierung im Kerngeschäft in den Niederlanden und Belgien, Closing für 1. Halbjahr 2024 erwartet
  • Konzernausblick für 2023 bestätigt: Umsatz von 4,3 bis 4,6 Mrd. € und EBITA-Marge von 3,8 bis 4,1 Prozent

 

Der Industriedienstleister Bilfinger hat im dritten Quartal 2023 seine EBITA Marge deutlich gesteigert. Dies ist auch Folge der erfolgreichen Umsetzung der Strategie. Das Effizienzprogramm wird bis Ende 2023 abgeschlossen. Die Akquisition von Fluors Industrieservicegeschäft Stork in den Niederlanden und Belgien wird das Kerngeschäft stärken.

Die Nachfrage ist über alle Regionen und Industrien hinweg stabil. Auf die Konjunktur in Deutschland blickt der Markt mit Skepsis. Eine weltweit positive Entwicklung sieht Bilfinger für sein Kerngeschäft, die Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit von Industrieanlagen. Dies bietet zahlreiche Chancen, besonders im Bereich der Energiewende.

Im dritten Quartal 2023 stieg die EBITA-Marge deutlich. Sie lag mit 5,1 Prozent um 1,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum. Zu diesem guten Ergebnis trugen alle drei Segmente bei. Hier zeigt die Strategieumsetzung weiter Wirkung, insbesondere im Bereich Operational Excellence. Eine gute Kostendisziplin und ein gelungenes De-Risking haben zur Margensteigerung beigetragen. Der organisch um 7 Prozent auf 1.117 Mio. € gestiegene Umsatz (Q3 2022: 1.075 Mio. €) spiegelt den hohen Auftragseingang aus den vergangenen neun Monaten wider. Der Free Cashflow war mit 61 Mio. € erwartungsgemäß auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang betrug im dritten Quartal 1.030 Mio. €. Während die Segmente E&M Europe und Technologies stabile Auftragseingänge verzeichnen, führt die Neuaufstellung des Geschäfts in den USA zu einem niedrigeren Niveau im Segment E&M International.

„Wir setzen unsere Strategie um. Dabei liegen die Steigerung von EBITA und Cashflow im Fokus“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz. „Das Effizienzprogramm haben wir plangemäß nahezu abgeschlossen. Es wird ab 2024 seine volle Wirkung entfalten. Die Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal bestätigt unser Ziel, die Nummer 1 für die Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit unserer Kunden zu werden. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Tag für Tag für unsere Kunden hervorragende Leistungen erbringen.“

Mit der erwarteten Akquisition des Industrieservicegeschäfts Stork der Fluor Gruppe setzt Bilfinger seine Strategie fort. Die Vertragsunterschrift erfolgte am 6. September (Signing), der Abschluss der Transaktion (Closing) ist für das erste Halbjahr 2024 vorgesehen. Ziel der Akquisition ist die Stärkung des Kerngeschäfts in einem Markt, in dem der Konzern bereits gut positioniert ist. Insbesondere in den Niederlanden und Belgien baut Bilfinger das Leistungsangebot für seine Kunden aus und erhöht die Zahl der qualifizierten Fachkräfte nach dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion auf mehr als 4.600 Mitarbeiter.

„Die geplante Integration von Stork wird unsere Position auf einem unserer wichtigsten Märkte stärken“, sagt Thomas Schulz. „Wir freuen uns darauf, unsere hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen aus Fluors Industrieservicegeschäft Stork nach dem Abschluss der Transaktion willkommen zu heißen.“

Wie im Frühjahr anlässlich des Capital Market Days veröffentlicht, erwartet Bilfinger für die kommenden Jahre über seine Kernbranchen und -regionen hinweg ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von rund zwei Prozent. „Zwar ist die Stimmung in einzelnen Branchen, wie der Chemieindustrie, oder Regionen, wie in Deutschland, von Skepsis gekennzeichnet. Bilfinger ist jedoch mit seiner flexiblen Strategie in der Lage, auf kurzfristige Marktentwicklungen zu reagieren. Wir sind daher zuversichtlich, unsere Mittelfrist-Ziele zu erreichen“, so Thomas Schulz. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Bilfinger den Konzernausblick (Umsatz von 4,3 bis 4,6 Mrd. €, EBITA-Marge von 3,8 bis 4,1 Prozent).

Auch im dritten Quartal verzeichnete Bilfinger bedeutende Großaufträge. In Litauen unterstützt der Konzern das Energieunternehmen Ignitis Gamyba beim Ausbau des Wasserkraftwerks Kruonis mit einem europaweit einzigartigen Komplettservice für Druckrohrleitungen. Es handelt sich um den ersten Wasserkraftauftrag für Bilfinger im Baltikum und unterstreicht das strategische Ziel, das Kerngeschäft in angrenzenden Regionen auszubauen. Von einem internationalen Pharmakonzern wurde Bilfinger mit dem Bau von Rohrleitungen für eine europäische Produktionsanlage betraut. Der Auftrag ist Teil eines umfassenderen Projektportfolios für den Kunden das auf Bilfingers Expertise in der effizienten, GMP-konformen (Good Manufacturing Practice) Durchführung von Großprojekten sowie seiner Nachhaltigkeitsstrategie basiert. Darüber hinaus unterstützt Bilfinger seine Kunden mit konzerneigenen Innovationen zur Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit. So entwickelte der Industriedienstleister für einen großen Energiekonzern aus der Region Middle East ein digitales Tool zur Optimierung des Pumpenbetriebs, das nicht nur Kosten senkt, sondern auch das Potenzial hat, den Energieverbrauch und die CO2-Bilanz der Anlagen zu reduzieren.

Konzernentwicklung im dritten Quartal 2023

Der Auftragseingang des Bilfinger Konzerns im dritten Quartal lag mit 1.030 (Vorjahr: 1.118) Mio. € unter dem Wert des Vorjahres, die nominale Veränderung belief sich auf -8 (organisch -5) Prozent. Dabei war der Auftragseingang in den Segmenten E&M Europe und Technologies stabil, im Segment E&M International war er aufgrund der Neuaufstellung des US-amerikanischen Geschäftsbereichs geringer als im Vorjahr. Der Auftragsbestand des Konzerns erhöhte sich um 5 (organisch 12) Prozent auf 3.378 (Vorjahr: 3.211) Mio. €. Das Book-to-Bill-Verhältnis im dritten Quartal betrug 0,92 (Vorjahr: 1,04), in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 lag es bei 1,06.

Der Konzernumsatz wuchs um 4 (organisch 7) Prozent auf 1.117 (Vorjahr: 1.075) Mio. €. Dabei zeigten E&M Europe und Technologies zweistellige Wachstumsraten, während E&M International planmäßig rückläufig war. Dies ist auf das Auslaufen von Montage-Projekten in den USA zurückzuführen, das Geschäft in Middle East ist dagegen weiter gewachsen. Das Bruttoergebnis nahm um 8 Prozent auf 123 (Vorjahr: 114) Mio. € zu, die Bruttomarge gemessen an den Umsatzerlösen verbesserte sich auf 11,0 (Vorjahr: 10,6) Prozent. Hierzu trug neben einer guten Auslastung auch das De-Risking im Portfolio als ein wichtiger Bestandteil des strategischen Hebels Operational Excellence bei. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten gingen trotz Inflation aufgrund einer hohen Kostendisziplin um 10 Prozent auf 70 (Vorjahr: 78) Mio. € zurück. Im dritten Quartal verringerte sich der Anteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten an den Umsatzerlösen somit spürbar auf 6,3 (Vorjahr: 7,3) Prozent.

Das EBITA ist im dritten Quartal deutlich auf 57 (Vorjahr: 37) Mio. € gestiegen. Die EBITA-Marge wurde in allen drei Segmenten gesteigert und erhöhte sich insgesamt auf 5,1 (Vorjahr: 3,4) Prozent. Das Konzernergebnis nahm bei stabilem Finanzergebnis auf 37 (Vorjahr: 22) Mio. € zu. Die Kapitalrendite (ROCE) nach Steuern betrug 10,4 (Vorjahr: 6,6) Prozent und übertraf damit die gewichteten Kapitalkosten in Höhe von 8,9 Prozent.

Der Free Cashflow lag im dritten Quartal erwartungsgemäß mit 61 (Vorjahr: 69) Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau, damals waren erhöhte Zuflüsse aus erhaltenen Anzahlungen enthalten. Die Nettoliquidität einschließlich der Leasingverbindlichkeiten belief sich zum Quartalsende auf 5 (Jahresanfang: 145) Mio. €.

Segment Engineering & Maintenance Europe

Im Segment Engineering & Maintenance Europe war der Auftragseingang mit 670 (Vorjahr: 667) Mio. € stabil, organisch war ein leichter Anstieg um 2 Prozent zu verzeichnen. Der Umsatz nahm um 10 (organisch 11) Prozent auf 741 (Vorjahr: 676) Mio. € zu, das Book-to-Bill-Verhältnis betrug im dritten Quartal 0,90 (Vorjahr: 0,99) und in den ersten neun Monaten des Jahres 1,05. Das EBITA stieg auf 44 (Vorjahr: 37) Mio. €, die EBITA-Marge erhöhte sich auf 6,0 (Vorjahr: 5,4) Prozent, auch hier sind erste positive Effekte aus der Umsetzung der Strategie insbesondere beim Hebel Operational Excellence zu sehen.

Segment Engineering & Maintenance International

Der Auftragseingang im Segment Engineering & Maintenance International ging aufgrund der Neuaufstellung im US-amerikanischen Geschäftsbereich um 43 (organisch 42) Prozent auf 127 (Vorjahr: 223) Mio. € zurück. Der Umsatz verringerte sich um 24 (organisch 22) Prozent auf 166 (Vorjahr: 218) Mio. €, was auf die Fertigstellung von Montage-Projekte in den USA zurückzuführen ist. Dagegen ist der Umsatz in Middle East weiter gewachsen. Das Book-to-Bill-Verhältnis des Segments belief sich im dritten Quartal auf 0,76 (Vorjahr 1,03), in den ersten neun Monaten des Jahres lag es bei 1,03. Das EBITA war mit 2 (Vorjahr: -2) Mio. € positiv, dies entspricht einer EBITA-Marge von 1,0 (Vorjahr: -0,9) Prozent. Es ist ein integraler Bestandteil der Strategie von Bilfinger, das Risiko im Projektgeschäft zu reduzieren und den Anteil von Projekten am Gesamtumsatz zu reduzieren. Dies spiegelt sich im Wesentlichen in diesem Segment wider und trägt hier maßgeblich zur Ergebnisverbesserung bei.

Segment Technologies

Im Segment Technologies war der Auftragseingang mit 185 (Vorjahr: 187) Mio. € stabil. Der Umsatz stieg deutlich um 21 (organisch 22) Prozent auf 185 (Vorjahr: 153) Mio. €. Dieses Segment profitiert weiterhin von einer guten Nachfrage aus Biopharma und Energie. Das Book-to-Bill-Verhältnis lag im dritten Quartal bei 1,00 (Vorjahr 1,23), in den ersten neun Monaten des Jahres betrug es 1,10. Das EBITA des Segments stieg auf 10 (Vorjahr: 6) Mio. €, die EBITA-Marge verbesserte sich somit deutlich auf 5,5 (Vorjahr: 4,0) Prozent, auch hier trug das De-Risking im Portfolio als ein wichtiger Bestandteil des strategischen Hebels Operational Excellence bei.

Ausblick für 2023

Der Geschäftsverlauf im dritten Quartal bestätigt den Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr:

Für 2023 rechnet Bilfinger mit einem Umsatz zwischen 4.300 und 4.600 Mio. € (2022: 4.312 Mio. €). Die Profitabilität des Konzerns wird sich auf eine EBITA-Marge (2022: 1,8 Prozent / ohne Sondereinflüsse: 3,2 Prozent) von 3,8 bis 4,1 Prozent erhöhen. Dieser Anstieg resultiert aus operativen Verbesserungen, den ersten positiven Effekten des Effizienzprogramms sowie dem Wegfall von Belastungen durch Sondereinflüsse.

Im Segment Engineering & Maintenance Europe wird der Umsatz nach einem im Vorjahr starken Anstieg bei 2.750 bis 2.950 Mio. € liegen (2022: 2.785 Mio. €). Bilfinger erwartet in diesem Segment eine EBITA-Marge (2022: 3,8 Prozent / ohne Sondereinflüsse: 5,0 Prozent) zwischen 5,0 und 5,4 Prozent.

Im Segment Engineering & Maintenance International (2022: 798 Mio. €) ist nach einer im Vorjahr ebenfalls deutlichen Zunahme ein Umsatz von 720 Mio. € bis 820 Mio. € zu erwarten. Die EBITA-Marge (2022: -1,0 Prozent / ohne Sondereinflüsse: -0,7 Prozent) wird sich auf einen Wert zwischen 0,0 und 0,5 Prozent verbessern, somit jedoch unter dem bisher geplanten Zielkorridor von 1,0 und 3,0 Prozent liegen.

Im Segment Technologies ist mit Umsatzerlösen (2022: 592 Mio. €) von 600 bis 700 Mio. € und ebenfalls mit einer Verbesserung der EBITA-Marge (2022: 1,4 Prozent / ohne Sondereinflüsse: 3,0 Prozent) auf 4,0 bis 5,0 Prozent zu rechnen.

Bei den in der Überleitung Konzern / Sonstige zusammengefassten Positionen (2022: -29,3 Mio. €) rechnet Bilfinger für 2023 nun mit einem EBITA zwischen -15 und -20 Mio. € (zuvor: zwischen -20 und -25 Mio. €). Hierzu trägt die gute Performance bei Other Operations bei.

Beim Free Cashflow ist ein Wert zwischen 50 und 80 Mio. € (2022: 136 Mio. €) zu erwarten, da im Jahr 2023 die Mittelabflüsse zur Umsetzung des Effizienzprogramms in Höhe von rund 60 Mio. € anfallen werden und die Investitionen wieder ein normales Niveau in Höhe von rund 1,5 Prozent des Umsatzes erreichen.

 

Kennzahlen des Konzerns

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

Q3

YTD

GJ

 

2023

2022

∆ in %

2023

2022

∆ in %

2022

Auftragseingang

1.030

1.118

-8

(org.-5)

3.500

3.343

5

(org.+8)

4.615

Auftragsbestand

3.378

3.211

5

(org.+7)

3.378

3.211

5

(org.+7)

3.226

Umsatzerlöse

1.117

1.075

4

(org.+7)

3.290

3.114

6

(org.+8)

4.312

Bruttomarge
(in %)

11,0

10,6

 

10,3

10,1

 

10,1

EBITDA

77

61

26

190

151

26

174

EBITA

57

37

55

122

78

57

75

    davon Sondereinflüsse

0

0

-

0

-10

-

-65

EBITA-Marge
(in %)

5,1

3,4

 

3,7

2,5

 

1,8

Konzernergebnis

37

22

67

73

35

112

28

Konzernergebnis je Aktie (in €)

0,98

0,56

 

1,95

0,86

 

0,71

Operativer Cashflow

70

81

-14

30

42

-28

166

Free Cashflow

61

69

-12

-12

12

-

136

   davon Sondereinflüsse

-4

-3

-

-11

-15

-

-20

Netto-Investitionen in Sachanlagen

-10

-14

-

-45

-37

-

-52

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(Anzahl am Stichtag)

29.077

31.279

-7

29.077

31.279

-7

30.309

Anette Weidlich
Chief Communications & Public Affairs Officer
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