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Finanzergebnisse Q1 2022

Guter Start ins Jahr bestätigt positive Erwartungen von Bilfinger im Gesamtjahr: Auftragseingang deutlich gestiegen, Bruttomarge weiter verbessert

  • Märkte: Gute Nachfrage durch höhere Energiepreise und veränderten Energiemix
  • Auftragseingang 1.117 Mio. €/+10% org: Bestes Quartal seit Q2/2019
  • Umsatz 961 Mio. € /+14% org: Engineering & Maintenance-Geschäft mit Wachstum in allen Regionen
  • EBITA 9 Mio. € /0,9% Marge: Bruttomarge weiter verbessert, stabiles EBITA trotz Rückstellungen für Ausphasen des Russlandgeschäfts
  • Free Cashflow -76 Mio. €: Umsatzwachstum und saisonale Schwankungen führen zu höherem Working-Capital-Bedarf
  • S&P-Rating: Upgrade auf BB+/Ausblick stabil
  • Ausblick für 2022: Bestätigt
  • Hauptversammlung: Dividendenvorschlag von 1,00 € plus Sonderdividende von 3,75 € je Aktie

 

Der Industriedienstleister Bilfinger ist mit deutlichen Zuwächsen bei Auftragseingang und Umsatz sowie einer weiteren Verbesserung der Bruttomarge erfolgreich ins Jahr 2022 gestartet. Die positive Dynamik in den ersten Monaten des Jahres wurde vor allem durch das Engineering- und Maintenancegeschäft getragen, mit einer guten Nachfrage nach Leistungen aus Rahmenverträgen in beinahe allen Regionen. Obwohl das erste Quartal typischerweise das schwächste des Jahres ist, führte die gestiegene Agilität des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr zu einer stabilen EBITA-Entwicklung – trotz der Buchung von Rückstellungen in Höhe von rund 10 Mio. € für das Ausphasen des Russlandgeschäfts. Nach der hohen Cash Conversion Rate zum Ende 2021 führte das Umsatzwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres zu einem Anstieg des Working Capital – eine Entwicklung, die sich im weiteren Jahresverlauf wieder verbessern wird. Im ersten Quartal führte dies zu einem geringeren Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem der Umsatz deutlich niedriger war.

"Dieses Jahr wird uns alle wieder vor einige Herausforderungen stellen, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft", erklärt CEO Thomas Schulz. "Wir sind jedoch gut aufgestellt, um unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Anlagen effizienter und nachhaltiger zu betreiben. Dabei geht es insbesondere um die Notwendigkeit, sich an einen veränderten Energiemix anzupassen und den Energieverbrauch insgesamt zu senken. Dies wird zu einem kontinuierlichen, profitablen Wachstum unseres Konzerns führen."

Angesichts des Krieges in der Ukraine hatte Bilfinger frühzeitig beschlossen, keine neuen Aufträge aus Russland anzunehmen. Bestehende Verträge lässt das Unternehmen auslaufen. Anwendbare Sanktionen gegen Russland werden strikt befolgt und kontinuierlich überwacht. In Anbetracht des geringen Umsatzvolumens in Russland, das sich im Jahr 2021 auf rund 10 Mio. € belief, wird sich dies nicht wesentlich auf die Umsatzprognose des Konzerns für 2022 oder darüber hinaus auswirken.

Die ordentliche Hauptversammlung der Bilfinger SE findet heute in Mannheim statt. Die Aktionäre sind eingeladen, virtuell teilzunehmen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 1,00 € je Aktie sowie eine Sonderdividende von 3,75 € je Aktie vor. Diese ist Teil der geplanten Ausschüttung an die Aktionäre von insgesamt 250 Mio. €. Sie beinhaltet auch einen Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu 100 Mio. €. Ein entsprechender Vorschlag liegt der Hauptversammlung ebenfalls vor.

Die Ratingagentur S&P hat erst kürzlich die positive Geschäftsentwicklung von Bilfinger im vergangenen Jahr und die Verbesserung des Kreditrisikoprofils honoriert. Das Rating von Bilfinger wurde um eine Stufe auf BB+/stabiler Ausblick angehoben. Diese Entscheidung basierte auf der verbesserten Performance des Unternehmens und der finanziellen Flexibilität.

Konzernentwicklung in Q1 2022

Der Auftragseingang wuchs im ersten Quartal organisch um 10 Prozent auf 1.117 Mio. € (Vorjahr: 1.001 Mio. €). Damit war das zurückliegende Quartal das beste seit dem zweiten Quartal 2019. Die positive Entwicklung basierte auf einer deutlichen Zunahme neuer Aufträge auf den europäischen Märkten des Unternehmens. Der Auftragsbestand wuchs organisch um 11 Prozent auf 3.130 Mio. € (Vorjahr: 2.796 Mio. €). Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) lag bei 1,16 und unterstreicht damit erneut die Wachstumsambitionen von Bilfinger.

Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal organisch deutlich um 14 Prozent auf 961 Mio. € (Vorjahr: 833 Mio. €). Die Bruttomarge verbesserte sich auf 9,9 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent), das Bruttoergebnis stieg von niedrigem Niveau deutlich auf 95 Mio. € (Vorjahr: 79 Mio. €) an. Der hohe Krankenstand im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wurde gut bewältigt. Trotz des Umsatzwachstums blieben die Vertriebs- und Verwaltungskosten mit 74 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €) auf dem quartärlichen Zielniveau. Die Quote gemessen am Umsatz lag bei 7,7 Prozent und war damit besser als im Vorjahr (8,4 Prozent).

Bilfinger erwirtschaftete ein stabiles EBITA von 9 Mio. €, trotz der rund 10 Mio. € Restrukturierungskosten, die für das Ausphasen des Russlandgeschäfts anfallen. Die EBITA-Marge belief sich auf 0,9 Prozent (Vorjahr: 1,1 Prozent).

Segment Engineering & Maintenance Europe

Bei E&M Europe stieg der Auftragseingang organisch um 8 Prozent auf 736 Mio. € (Vorjahr: 675 Mio. €). In einem insgesamt positiven Marktumfeld erzielte das Segment ein deutliches Wachstum bei guter Marge. Der Umsatz stieg organisch um 12 Prozent auf 635 Mio. € (Vorjahr: 561 Mio. €) und das Book-to-Bill-Verhältnis lag bei 1,16. Das EBITA des Segments verringerte sich auf 13 Mio. € (Vorjahr: 16 Mio. €) aufgrund der Restrukturierungskosten in Höhe von rund 10 Mio. € für das Ausphasen des Russlandgeschäfts. Die EBITA-Marge betrug 2,0 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent). Die operative Profitabilität verbesserte sich im Rahmen der Erwartungen.

Segment Engineering & Maintenance International

Der Auftragseingang von E&M International blieb mit 163 Mio. € stabil (Vorjahr: 161 Mio. €). Der Umsatz wuchs, nach einem niedrigen Vorjahreswert von 110 Mio. €, organisch um starke 35 Prozent auf 159 Mio. €. Damit verbesserte sich das EBITA deutlich auf -1 Mio. € (Vorjahr: -7 Mio. €). Hier beginnen die verbesserte Kapazitätsauslastung und die strategische Neuausrichtung im Jahr 2021 Wirkung zu zeigen. Die EBITA-Marge lag bei -0,5 Prozent (Vorjahr: -6,0 Prozent).

Segment Technologies

Der Auftragseingang bei Technologies stieg organisch erheblich um 50 Prozent auf 173 Mio. € (Vorjahr: 115 Mio. €), das Book-to-Bill-Verhältnis belief sich auf 1,40. Der Anstieg wurde durch größere Aufträge in den Bereichen Life Science und Kernenergie unterstützt. Der Umsatz ging organisch um 5 Prozent auf 124 Mio. € (Vorjahr: 130 Mio. €) zurück. Hier spiegelt sich das volatilere Projektgeschäft wider, das in diesem Segment dominiert. Das EBITA war dementsprechend rückläufig, erreichte jedoch einen ausgeglichenen Wert (Vorjahr: 4 Mio. €). Die EBITA-Marge lag mit 0,1 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahresquartal (2,9 Prozent).

Konzernergebnis und Free Cashflow

Das Konzernergebnis verringerte sich auf -6 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €). Dies ist teilweise bedingt durch ein normalisiertes Finanzergebnis von -7 Mio. € – nach 2 Mio. € im Vorjahr, in dem 10 Mio. € positive Sondereffekte aus dem Verkauf von Apleona sowie Zinsen auf Steuererstattungen enthalten waren. Darüber hinaus stieg der Steueraufwand auf -7 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €). Im ersten Quartal 2021 war hier ein positiver Effekt von 4 Mio. € aus Steuererstattungen angefallen.

Der Free Cashflow ging auf -76 Mio. € (Vorjahr: -28 Mio. €) zurück. Das deutliche Umsatzwachstum und die Saisonalität führten zunächst zu einem erhöhten Working Capital Bedarf – ein Trend, der sich im weiteren Verlauf des Jahres verbessern wird. Die Nettoinvestitionen stiegen auf -9 Mio. € nach -5 Mio. € im Vorjahr.

Ausblick für 2022 bestätigt

Für den Konzern rechnet Bilfinger mit einem deutlichen Umsatzwachstum (2021: 3.737 Mio. €) und einer deutlichen Steigerung des EBITA (2021: 121 Mio. €). Die Verbesserung des operativen Ergebnisses im Jahr 2022 wird die im Jahr 2021 erzielten Gewinne aus Immobilienverkäufen kompensieren. Geringere Aufwendungen für Sondereinflüsse werden ebenfalls zu einer höheren EBITA-Marge im Jahr 2022 beitragen (2021: 3,2 %).

Trotz des verbesserten EBITA wird das Konzernergebnis voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr (2021: 130 Mio. €). Dies ist auf nicht mehr vorhandene positive Sondereinflüsse im Finanzergebnis und eine normalisierte Steuerquote zurückzuführen.

Bilfinger erwartet für 2022 einen Free Cashflow auf dem positiven Niveau des Jahres 2021 (115 Mio. €), der von Mittelzuflüssen aus Immobilienverkäufen und Steuererstattungen profitierte. Diese Effekte werden im Jahr 2022 durch einen höheren operativen Cashflow kompensiert werden.

Kennzahlen des Konzerns

in Mio. €
 Q1FY 2021
 20222021 in %2021
Auftragseingang1.1171.00112
(org: 10)
4.008
Auftragsbestand3.1302.79612
(org: 11)
2.946
Umsatz96183315
(org: 14)
3.737
Bruttomarge (in %)9,99,4 10,4
EBITDA32330220
EBITA990121
EBITA-Marge (in %)0,91,1 3,2
Davon Sondereinflüsse-10-2 -16
Konzernergebnis-610 130
Ergebnis je Aktie (in €)-0,160,26 3,19
Operativer Cashflow-67-23 113
Free Cashflow-76-28 115
Davon Sondereinflüsse-6-23 -52
Netto CAPEX-9-5 2
Mitarbeiter (Anzahl zum Stichtag)30.34928.775 29.756
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