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"Deutschlands digitale Stärke"

Ein Gastkommentar von Tom Blades, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger SE


Im 20. Jahrhundert lagen zwischen einzelnen Innovationsschritten oft Jahrzehnte. Heute sind es meist wenige Jahre, manchmal nur Monate oder sogar Tage bis zum nächsten Produkt, zum nächsten Prozess, zum neuen Geschäftsmodell. Die Innovationszyklen beschleunigen sich radikal – und Treiber ist die Digitalisierung. Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Studien zufolge sind bis 2020 weltweit 50 Milliarden Dinge online miteinander verbunden. Für die deutsche Industrie keine Bedrohung, sondern eine große Chance. Die Industrienation von heute hat beste Aussichten, dank der Digitalisierung ihre führende Stellung auszubauen.

Allein im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr als 1,4 Milliarden Smartphones verkauft. Das Internet ist die Grundlage unseres Alltags: vom Wecker am Morgen über den Kauf der Busfahrkarte und die Abwicklung von Bankgeschäften bis hin zur Live-Übertragung des Fußballspiels am Abend. Und die Zahl der Anwendungen nimmt rasant zu. Die Digitalisierung reißt bestehende Wertschöpfungsketten auseinander und fügt neue zusammen. Sie erfasst alle Lebensbereiche, Industrien und Märkte.

Es überrascht nicht, dass Apple, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft aktuell die weltweit höchsten Börsenbewertungen aufweisen. Doch ist Digitalisierung wirklich die alleinige Domäne der großen amerikanischen Technologiekonzerne? Bei einem Blick auf die Unterhaltungselektronik könnte  dieser Eindruck in der Tat entstehen. Aber in der gewerblichen IT geben ganz klar die Europäer den Ton an – allen voran deutsche Konzerne wie SAP oder Siemens.

„Made in Germany“ ist noch immer ein weltweites Gütesiegel – auch in der digitalisierten Welt. „Made in Germany“ ist ein starkes Kaufargument, auch wegen des exzellenten Rufs der deutschen Ingenieurskunst. Die deutsche Industrie ist ein Flaggschiff der Weltwirtschaft, weil sie sich neuen Trends nicht verschließt, sondern sie aktiv aufnimmt und gestaltet. Umfassendes Know-how über Industrieanlagentechnik gepaart mit einem tiefen Verständnis für Produktions- und Instandhaltungsprozesse bildet dafür die Grundlage.

Heute geht es vor allem darum, Produktionsabläufe intelligenter zu machen und Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Früher wurde eine Anlage meist erst dann repariert, wenn etwas kaputtgegangen war. Heute erfassen internetbasierte Plattformen große Mengen prozessbezogener und kaufmännischer Informationen und machen die aktuellen technischen Anlagendaten zentral verfügbar.

In Verbindung mit integrierter Analysesoftware und qualifizierter technischer Analyse per Ferndiagnose kann man damit die Notwendigkeit von Wartungs- und Reparaturmaßnahmen besser vorhersagen und besser planen. Dadurch vermeiden wir ungeplante Produktionsstillstände und sparen durch klug geplante Instandhaltungsmaßnahmen Geld in der Produktion und der Instandhaltung.

Zu den klaren Gewinnern gehörte in den vergangenen Jahren im internationalen Vergleich die deutsche Wirtschaft. Und die Aussichten sind weiter gut. Die Exporte knacken Bestmarken, die Beschäftigung ist hoch wie nie zuvor. Dank der eigenen Innovationskraft ist Deutschlands Industrie auch in Zeiten der Digitalisierung ein Gewinner. Und zugleich Treiber des Fortschritts.

Quelle: "Die Welt" vom 16.8.2017

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Video: Digitalisierung mit Bilfinger
 

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