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Arbeitssicherheitskampagnen: Das A und O: Permanente Sensibilisierung

Selbst die besten Tools und Methoden zum Arbeitsschutz nützen nichts, wenn sie von den Mitarbeitenden nicht angewendet werden. Daher ist  eine gelebte Sicherheitskultur der beste Garant für höchste Arbeitssicherheit. Oskar Hack, Corporate HSEQ Director bei Bilfinger, erläutert, wie  eine derartige Sicherheitskultur in Unternehmen entsteht.

Warum ist eine permanente Sensi­bilisierung der Mitarbeitenden für das Thema Arbeitssicherheit von so großer Bedeutung?

Nur durch eine permanente Wiederholung gelingt es, Handlungen positiv zu beeinflussen und so Arbeitsabläufe auch tatsächlich sicherer zu machen. Dies zeigen wissenschaftliche Studien immer wieder. Daher müssen die entsprechenden Botschaften regelmäßig transportiert werden. Durch eine permanente Sensibilisierung zeigt das Unternehmen aber auch, dass es das Thema Arbeitssicherheit sehr ernst nimmt und eine Kultur schaffen will, bei der die Mitarbeitenden von sich aus sicher arbeiten und höchste Arbeitssicherheitsstandards einhalten wollen.

Mit welchen Maßnahmen können Mit­arbeitende am besten auf Arbeits­sicherheitsthemen angesprochen werden? Welche Erfahrungen haben Sie bei Bilfinger gemacht?

Meine Erfahrungen zeigen, dass Maßnahmen umso erfolgreicher sind, je intensiver die Mitarbeitenden dabei eingebunden werden. So erreichen beispielsweise aktive Vor-Ort-Trainings sehr viel mehr als klassische Schulungen, bei denen Frontalunterricht vorherrscht. Wichtig ist es, vorhandenes Wissen aufzugreifen und so konkret wie möglich am Arbeitsplatz zu besprechen und die richtigen Abläufe zu üben. Denn bei dieser Vorgehensweise können die einzuhaltenden Regeln und Standards besser erklärt werden und – was noch wichtiger ist – auch die Gründe für diese Regeln und Standards werden viel besser vor Augen geführt. Verstehen die Mitarbeitenden die Gründe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie Arbeitssicherheit nicht als lästige Pflicht ansehen, sondern vielmehr als Schutz für die eigene Gesundheit.

Welche Tonalität sollten diese Maß­nahmen Ihrer Erfahrung nach haben, damit sie bestmöglich funktionieren? 

Zunächst einmal ist natürlich wichtig, dass jederzeit eine konstruktive Kommunikation stattfindet, die auf Verständnis und Respekt basiert. Bei Kampagnen, die häufig einen Mix an Maßnahmen vorsehen, ist es wichtig, dass diese aufmerksamkeitsstark sind. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass sie nicht durchdringen. Hilfreich ist es dabei, Gefühle anzusprechen. Auch Witz, augenzwinkernde Inhalte oder außergewöhnliche Gestaltungen sind gut geeignet, damit Kampagnen wahrgenommen werden und über sie im besten Fall sogar gesprochen wird. Dabei ist es gar nicht schlimm, wenn die Ausgestaltung der Kampagne auch kritisiert wird. Eine intensive Diskussion über eine Kampagne ist besser, als wenn diese vollkommen übersehen wird.

Welche Rolle spielen die Führungskräfte? Welche Aufgaben übernehmen sie und wie werden diese sensibilisiert?

Führungskräften kommt bei allen Fragen der Arbeitssicherheit eine herausragende Rolle zu. Sie müssen beim Thema Arbeitsschutz nicht nur immer Vorbild sein, sondern auch für alle sichtbar sein. Das heißt: Sie müssen klare Erwartungen formulieren, Missstände aktiv ansprechen und sich jederzeit für Arbeitssicherheitsstandards einsetzen. Sie müssen ein richtiges Verhalten konsequent einfordern und, ein Fehlverhalten zur Sprache bringen und wenn nötig auch ahnden. Wofür wir bei Bilfinger kein Verständnis haben, ist, wenn Führungskräfte „wegschauen“. Egal wie dringend ein Auftrag zu erledigen ist: Für einen hundertprozentigen Arbeitsschutz muss immer die notwendige Zeit da sein.

Wie identifizieren Sie die Themen,  die im Rahmen Ihrer Sicherheitskam­pagnen angesprochen werden?

Die wichtigsten Quellen sind unsere HSEQ-Managementsoftware „ACTIVE“ sowie Gespräche mit unseren regionalen HSEQ-Managern und den Geschäftsführern unserer Tochtergesellschaften. Aus unserer sehr leistungsfähigen Software lassen sich viele Bedrohungspotenziale und Entwicklungen ableiten, aus den Gesprächen erfahren wir über die größten Risiken oder Unfallschwerpunkte sowie über die spezifischen Anforderungen von Kunden. Darüber hinaus zeigen uns auch die aktuellen Kampagnen, wo wir noch nachsteuern und verbessern können. So greift beispielsweise unsere aktuelle Kampagne „Vorsicht Gefahr – Pass Auf“ (engl. „Line of Fire – Keep Clear“) wesentliche Inhalte der Life Saving Rules auf und ergänzt diese.

Gibt es Möglichkeiten, die Resonanz der Kampagnen zu messen? Wenn ja, wie machen Sie das?

Eine umfassende Messung nehmen wir nicht vor. Wir bekommen allerdings nach Einführung einer Kampagne recht schnell Rückmeldungen, wie sie in den operativen Einheiten vor Ort ankommt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass zwischen Entwicklung und Einführung einer Kampagne meist neun bis zwölf Monate vergehen und zahlreiche Entscheidungsträger mit einbezogen werden. Hierzu zählen auch Verantwortliche aus den operativen Einheiten, die natürlich sehr genau beobachten, welche Reaktionen die Kampagnen hervorrufen. Und dadurch, dass wir regelmäßig mit den operativen Einheiten kommunizieren sowie Qualifizierungs- und Auditbesuche durchführen, erfahren wir sehr viel über die Meinungen und Einstellungen der Mitarbeitenden vor Ort.

Wie verhindert man, dass die Mitarbeitenden vom Thema Arbeits­sicherheit genervt sind?

Meiner Meinung nach ist Abwechslung der zentrale Erfolgsfaktor: Wenn man immer wieder neue Kanäle und Maßnahmen wählt, Spaß an der Entwicklung von Kampagnen hat und sich leidenschaftlich dem Thema widmet, „nervt“ Arbeitssicherheit nicht, sondern wird zu einem viel beachteten und gern diskutierten Thema in der Belegschaft. Dies zeigt beispielsweise die hohe Beteiligung an unserem Bilfinger Safety Award. Natürlich gibt es immer Kritiker und man wird es niemals jedem recht machen können. Das richtige Maß zu finden, ist im Arbeitsalltag sicher nicht ganz leicht, nachlassen ist aber auch keine Lösung.

Ihr Kontakt bei Fragen:

Oskar Hack
Corporate HSEQ Director Bilfinger SE
Phone +49 152 22769176
oskar.hacknospam@bilfinger.com

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