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Verschärfte Umweltauflagen forcieren maritime Abgasentschwefelung

  • Trend geht zu Hybrid-Reinigungssystemen
  • Bilfinger etabliert sich als Lösungsanbieter im internationalen Markt für Scrubber
  • Auftragsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro für 70 Schiffe

 

Obwohl die Schifffahrt wegen ihrer geringen CO2-Emissionen pro Tonnenkilometer als klimafreundlich gilt, hat sie ein Problem: Die weitaus meisten Seeschiffe fahren aus Kostengründen mit vergleichsweise günstigem Schweröl, das allerdings einen relativ hohen Schwefelanteil von bis zu 3,5 Prozent hat. Hohe Schwefeldioxidemissionen sind die Folge – und machen Bewohnern und Umwelt der küstennahen Gebiete zu schaffen. Denn Schwefeldioxide stehen im Verdacht, Atemwegserkrankungen zu verschlimmern, und führen zu sauren Böden und Gewässern.

Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat darauf reagiert und die Emissionsgrenzwerte für Schwefeldioxid aus Schiffsabgasen weltweit deutlich verschärft: Seit 2015 müssen Schiffe, die besondere Emissionsschutzgebiete (ECA) wie die Nord- und Ostsee befahren, Kraftstoffe mit maximal 0,1 Prozent Schwefelgehalt einsetzen oder mit Entschwefelungsanlagen ausgestattet sein. Ab 2020 gilt weltweit für alle anderen Gewässer ein Schwefelgrenzwert von 0,5 Prozent. Nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder sind davon weltweit rund 50.000 Handelsschiffe betroffen.

Scrubber – eine saubere und wirtschaftliche Lösung

Entschwefelungsanlagen (Scrubber) können hier helfen. Sie senken die Schwefeldioxidkonzentration im Abgas so deutlich wie beim Betrieb mit schwefelarmen Kraftstoffen (Marinediesel, LNG), die vergleichsweise teuer sind. Vor allem Nass-Abgaswäscher sind heute im Einsatz. Zur Reinigung wird See- oder Frischwasser verwendet. Das Prinzip ist jedoch immer gleich: Abgase werden mit dem Wasser in Kontakt gebracht, um den Reinigungsprozess auszulösen.

Beim sogenannten Open Loop Scrubber werden die Abgase durch die natürliche Alkalität des Seewassers im Durchlaufverfahren gewaschen und das Prozesswasser unter Einhaltung der IMO-Vorgaben wieder ins Meer geleitet. Das Closed Loop-Verfahren ist ein geschlossener Kreislauf, bei dem zusätzlich Natriumhydroxid oder Magnesiumhydroxid zur Neutralisierung der Schwefelsäure eingesetzt wird. Das Prozesswasser wird aufbereitet und in einem Tank gespeichert. Hybrid Scrubber kombinieren das offene und geschlossene System. Sie sind damit vor allem für solche Gebiete geeignet, in denen Open Loop-Systeme verboten sind.

Scrubber zeichnen sich durch geringe Betriebskosten sowie hohe Umweltfreundlichkeit und Anlagenverfügbarkeit aus. Die Amortisation beträgt zwischen 12 Monaten und zweieinhalb Jahren. Als Industriedienstleister verfügt Bilfinger bereits seit Jahrzehnten über enorme Erfahrung in der Rauchgasentschwefelung. Inzwischen hat der Experte sein Know-how auf die Hochseeschifffahrt übertragen und verfahrenstechnisch an die maritimen Gegebenheiten sowie das zu reinigende Rauchgas angepasst. Das Unternehmen bietet je nach Kundenwunsch sowohl Open Loop- als auch Hybridsysteme für die Nachrüstung und Erstausstattung an. Aus Umweltschutzgründen geht der Trend eindeutig in Richtung Hyrbrid-Technologie. Denn immer mehr Länder verbieten das Einleiten der belasteten Waschwässer in ihren Küstengebieten.

Maßgeschneidert alles aus einer Hand

Das Geschäftsmodell von Bilfinger basiert auf dem Turn-Key-Konzept: Von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Wartung bietet das Unternehmen alles aus einer Hand. So werden die für Kunden kostenintensiven Schnittstellen reduziert. Zum All-Inclusive-Service gesellt sich der Vorteil, dass Bilfinger die Entschwefelungsanlagen für die Kunden customized konzipiert.

Das hat auch die Bremer Reederei Carl Büttner Shipmanagement überzeugt: 2016 baute Bilfinger in den Hochseetanker M/T Aurelia einen Multi-Stream-Scrubber mit Hybridsystem ein. Nach nur drei Monaten Testphase wurde die Wirksamkeit des Scrubbers mit dem „International Air Pollution Prevention Certificate“ bestätigt. Der Erfolg gibt nicht nur der Technologie, sondern auch Bilfinger recht: Das Auftragsvolumen für maritime Rauchgasreinigung wuchs auf mittlerweile mehr als 100 Millionen Euro. Insgesamt 70 Schiffe werden in den kommenden Jahren nachgerüstet. Um dem erwarteten Bedarf gerecht zu werden, werden aktuell Fertigungspartner in Asien aufgebaut.

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