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Zwischenbericht zum 30. September 2016

Bilfinger SE: Solide Performance in herausforderndem Umfeld

  • Bereinigtes EBITA: auf 21 Mio. € verbessert, trotz deutlichem Leistungsrückgang
  • Konzernergebnis: Veräußerung Immobiliendienstleistungen führt zu erheblichem Anstieg auf 457 Mio. €
  • Operativer Cashflow über Vorjahreswert, Nettoliquidität durch Verkaufserlöse signifikant gestiegen
  • Gestärkte Bilanz mit deutlich höherer Eigenkapitalquote
  • Ausblick 2016 bestätigt
  • Kapitalmarkttag am 14. Februar 2017: Vorstellung von Strategie und Umsetzungsplan

Bilfinger hat im dritten Quartal 2016 in einem herausfordernden Umfeld eine solide Performance gezeigt. Bereinigtes EBITA und bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten haben sich verbessert. Im Segment Industrial greifen die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen, die Marge konnte bei deutlich geringerer Leistung leicht gesteigert werden. Auch das Segment Power hat sich weiter verbessert, was auf positive Effekte aus Kapazitätsanpassungen und geringere Projektverluste zurückzuführen ist. Ein sinkender Auftragseingang wird jedoch zu rückläufiger Auslastung in einigen Einheiten führen.

Das Konzernergebnis hat sich gegenüber dem Vergleichswert erheblich verbessert. Dies liegt am Veräußerungsgewinn in Höhe von 539 Mio. € aus dem Verkauf der Divisionen Building, Facility Services und Real Estate. Dem standen Belastungen vor allem durch Restrukturierungsaufwendungen und Verluste im Zuge von Portfoliobereinigungen gegenüber.

Auf Konzernebene lag der Auftragseingang insgesamt um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert (organisch 0 Prozent). Bei Industrial nahmen die Aufträge in einem unverändert anspruchsvollen Marktumfeld um 3 Prozent zu. Hier konnte das Vertrauen der Auftraggeber durch eine verbesserte Kundenorientierung und marktgerechte Leistungsangebote gestärkt werden. Dagegen war der Auftragszugang bei Power deutlich rückläufig infolge der weiterhin geringen Nachfrage in den Heimatmärkten.

Der Auftragsbestand ging insgesamt um 19 Prozent (organisch -15 Prozent) zurück.

Die Leistung verringerte sich um 20 Prozent (organisch -16 Prozent). Wie erwartet ging die Leistung in beiden Segmenten zurück. Gründe sind im Bereich Industrial ein geringeres Projektvolumen sowie eine insgesamt angespannte Marktsituation im Öl- und Gassektor. Im Bereich Power ging im Wesentlichen das Geschäft in Europa zurück, vor allem bei fossil befeuerten Kraftwerken.

Bereinigter Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit: Aufgrund des höheren bereinigten EBITA lag der Cashflow trotz geringerer Mittelfreisetzung im Working Capital über dem Vergleichswert.

Kennzahlen des Konzerns*

in Mio.   3. Quartal  1.-3. Quartal
 20162015∆ in %20162015∆ in %
Auftragseingang947993-52.9873.290-9
Auftragsbestand2.6033.199-192.6033.199-19
Leistung1.0201.277-203.1613.689-14
EBITA bereinigt2115408-45 
EBITA-Marge bereinigt (in %)2,11,1 0,3-1,2 
Bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten11757-4-41 
Bereinigtes Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Aktivitäten (in €)0,250,1567-0,09-0,94 
Konzernergebnis1457-76 324-515 
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit392934-246-110 
Bereinigter Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit705919-125-15 
Investitionen 161604750-6
     davon Sachanlagen1614144547-4
     davon Finanzanlagen02 23-33
Mitarbeiter38.43444.483-1438.43444.483-14

*Alle im vorliegenden Bericht genannten Zahlen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf die fortzuführenden Aktivitäten des Konzerns, die Vorjahreszahlen sind entsprechend angepasst. Unter ‚Nicht fortzuführende Aktivitäten‘ sind die veräußerten Einheiten Building, Facility Services, Real Estate, Water Technologies, Offshore Systems, Concessions, die ehemalige Bauaktivitäten sowie der Hafenbau ausgewiesen.

1)Beinhaltet fortzuführende und nicht fortzuführende Aktivitäten.

Industrial: Der Auftragseingang hat in einem unverändert anspruchsvollen Marktumfeld um 3 Prozent (organisch +8 Prozent) zugenommen. Der Auftragsbestand lag um 9 Prozent (organisch -4 Prozent) unter Vergleichswert. Die EBITA-Marge erreichte bei deutlich geringerer Leistung 5,1 (Vorjahr: 4,9) Prozent, die eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung beginnen zu greifen. Die Leistung lag mit einem Rückgang um 18 Prozent (organisch -14 Prozent) wie erwartet deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals.

Power: Der Auftragseingang lag um 30 Prozent (organisch -24 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Im Wesentlichen ist dies auf die Schwäche in den  Heimatmärkten zurückzuführen. Darüber hinaus hält Bilfinger angesichts des Wettbewerbs- und Preisdrucks an einem stark selektiven Vorgehen im deutschen und internationalen Projektgeschäft fest. Der Auftragsbestand ging um 40 Prozent (organisch -37 Prozent) zurück. Vor dem Hintergrund eines anhaltend schwachen Auftragseingangs verringerte sich die Leistung um 24 Prozent (organisch -20 Prozent). Das bereinigte EBITA verbesserte sich, dies ist auf positive Effekte aus Kapazitätsanpassungen und geringere Projektverluste zurückzuführen. Ein sinkender Auftragseingang wird jedoch zu rückläufiger Auslastung in einigen Einheiten führen.

Ausblick

Industrial: Trotz eines herausfordernden Umfelds im nordamerikanischen Projektgeschäft bestätigt Bilfinger den Ausblick für das Geschäftsjahr 2016. Infolge der Nachfrageschwäche im Öl- und Gasbereich sowie auslaufender Projekte geht das Unternehmen von einem deutlichen Rückgang der Leistung auf rund 3,1 (Vorjahr: 3,650) Mrd. € aus. Für das bereinigte EBITA erwartet Bilfinger aufgrund positiver Effekte aus den aktuellen Programmen zur Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung eine höhere Marge und einen Wert auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 128 Mio. €).

Power: Aufgrund des verhaltenen Auftragseingangs rechnet Bilfinger erneut mit einem deutlichen Rückgang der Leistung auf rund 1,0 (Vorjahr: 1,284) Mrd. €. Das bereinigte EBITA wird sich durch positive Effekte aus Kapazitätsanpassungen und geringere Projektverluste bei optimiertem Risikomanagement deutlich verbessern (Vorjahr: -69 Mio. €), jedoch weiterhin negativ ausfallen.

Konzern: Auf Konzernebene rechnet Bilfinger mit einem deutlichen Rückgang der Leistung auf rund 4,1 (Vorjahr: 5,002) Mrd. €. Für das bereinigte EBITA ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (-23 Mio. €) zu erwarten.

Für das Gesamtjahr 2016 sind aus heutiger Sicht folgende wesentliche Sondereinflüsse zu erwarten:

  • ein Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf des Segments Building and Facility in Höhe von 534 Mio. €
  • ein kleinerer Teil der Einmalaufwendungen für das Programm zur Senkung der Verwaltungskosten. In Summe erwartet das Unternehmen in den kommenden Jahren einen Betrag im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Diese beinhalten Investitionen zur Harmonisierung der IT-Systeme von über 50 Mio. €
  • Restrukturierungskosten im Geschäftsfeld Power in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags sowie nicht zahlungswirksame außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen im niedrigeren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich
  • nicht zahlungswirksame Belastungen aus Portfoliobereinigungen im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich
  • ein Teil der Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Compliance-Systems und des Abschlusses von Altfällen in Höhe von insgesamt rund 50 Mio. €
  • eine Belastung des berichteten Konzernergebnisses durch die Nicht-Aktivierung von latenten Steuern auf das negative Ergebnis der Holding

    Strategie und Umsetzungsplan

    Bilfinger schafft die Voraussetzungen, um als international führender Industriedienstleister nachhaltig erfolgreich zu sein. Dazu entwickelt der Vorstand eine Strategie samt Umsetzungsplan. Bei der Neuausrichtung stehen die Kundenbedürfnisse im Vordergrund: Diese erwarten Ingenieur-Kompetenz und lokale Umsetzung aus einer Hand.
    In Europa ist das Unternehmen bereits stark positioniert und wird seine Organisation dort weiter ausbauen. Zusätzlich wird sich Bilfinger gezielt auf die Auslandsmärkte Nordamerika und Mittlerer Osten konzentrieren. Organisches Wachstum und gezielte Akquisitionen sind ausschließlich in den Kernregionen geplant.

    Die neue Strategie und der Umsetzungsplan werden am 14. Februar 2017 im Zuge eines Kapitalmarkttages vorgestellt. Mit klarem Marktansatz (Portfolio, Industriebranchen, Kunden, Regionen), klaren Berichts- und Managementstrukturen und klaren Quantifizierungen (Kosten, Mittelfristziele, Meilensteine).

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