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Wettbewerbsposition mit digitalen Lösungen stärken - Chief Digital Officer Franz Braun im Interview

Im März hat Franz Braun die neu geschaffene Position des Chief Digital Officers bei Bilfinger übernommen. Mit seinem Kundenfokus und seiner umfangreichen Geschäftserfahrung wird Franz Braun künftig die Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Lösungen für Kunden vorantreiben. Braun war zuvor Vorsitzender der Geschäftsführung der Bilfinger Maintenance. Im Interview erläutert er Ziele und Herausforderungen.

Herr Braun, was sind Ihre Hauptziele in der neuen Funktion?
Es sind eine ganze Reihe von Zielen, denn die Mehrzahl unserer Kunden setzt sich mit der Digitalisierung auseinander und startet Initiativen. Überall dort müssen wir einhaken und gemeinsam mit unseren operativ Verantwortlichen auf die Kundenanforderungen eingehen. Wichtig ist mir, dass wir eigene Ideen und Lösungen entwickeln, um eine aktive Rolle einzunehmen. Das erwarten zunehmend auch unsere Kunden.
Darüber hinaus möchte ich mit meinem Team dazu beitragen, dass wir die Digitalisierung nutzen, um uns intern zu verbessern. Digitale Lösungen sollen helfen, unsere Effizienz, Transparenz und vor allem die Zusammenarbeit deutlich zu verbessern. Aufgrund unserer Historie mit zahlreichen Akquisitionen gibt es hier noch viel Verbesserungspotenzial, um dauerhaft unsere Marktstellung zu sichern und auszubauen. Es gibt aktuell bei Bilfinger schon viele hervorragende digitale Lösungen, die leider nur regional eingesetzt werden. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, beim Ausrollen dieser Lösungen in andere Regionen aktiv zu unterstützen und zu dies voranzutreiben.

Last but not Least: Wir schauen uns gezielt um, ob es Möglichkeiten gibt, mit Start-ups oder Forschungsinstituten smarte Lösungen zu entwickeln. Wir müssen dabei aber berücksichtigen, dass wir nicht Google oder Amazon sind, und mit unseren Mitteln sorgsam umgehen. Dafür haben wir bereits ein Evaluierungs-Tool entwickelt, um strukturiert zu prüfen, ob eine Idee oder eine digitale Lösung in einem überschaubaren Zeitraum sinnvoll und realisierbar ist.

Wie wollen Sie diese Ziele erreichen?
Wir haben ein kleines Team zusammengestellt, mit dem ich ab sofort an einer übergeordneten Strategie für den Konzern und den einzelnen Projekten arbeite. Mir ist es wichtig, neben erfahrenen Kollegen auch jüngere Mitarbeiter im Team zu haben, die einen ganz anderen Zugang zur Digitalisierung haben und viele neue Ideen einbringen. Meine Aufgabe ist es jetzt, mit meiner Erfahrung den Prozess zu steuern, um gemeinsam realisierbare Lösungen zügig voranzutreiben. Der Austausch mit den operativen Kollegen spielt dabei die zentrale Rolle. Wir haben bereits an vielen Stellen im Konzern etablierte digitale Lösungen und Ansätze. Jetzt geht es darum, Wissen auszutauschen. Durch eine enge Zusammenarbeit wollen wir die Digitalisierung bei Bilfinger auf die nächste Stufe heben.

Wie wollen Sie mit Ihrem Team die Aktivitäten im Konzern koordinieren?
Zu Beginn meiner Tätigkeit werde ich viel unterwegs sein, um unsere Strategie für die Digitalisierung bei Bilfinger bekannt zu machen. Wir wollen viele Kollegen direkt mit an Bord holen und für ein gemeinsames Vorgehen begeistern. Bei der Entwicklung unseres Bilfinger Maintenance Concepts (BMC®), konnte ich dazu beitragen, dass wir mit dieser innovativen Lösung im Wettbewerb eine Vorreiterrolle einnehmen. Und das BMC® ist nur ein Beispiel für die guten Lösungen im Konzern. Deshalb bin ich überzeugt von unserer Innovationskraft. Die digitale Transformation bietet für Bilfinger als Konzern große Geschäftschancen, wenn wir uns in diesem Bereich stärker vernetzen und gegenseitig von Know-how profititeren.

Wie wird die fortschreitende Digitalisierung Ihrer Ansicht nach den Industrieservice beeinflussen?
Die Digitalisierung wird die Rolle des Industrieservice deutlich verändern. Viele Kunden erwarten eine interaktive Vernetzung und Einbindung der Serviceanbieter in ihre Kernprozesse, da sich durch die zu erwartende Konnektivität zwischen den Systemen neue Technologien und Methoden wie z.B. Predictive Maintenance, Knowledge-Driven Services, Online KPI-Dashbords, Digital Twins – um einige zentrale Stichworte zu nennen – nur durch die Anbindung an das Kundensystem in vollem Umfang nutzen lassen. Dazu brauchen wir Entwicklungspartnerschaften zwischen Kunden und Industriedienstleistern. Neue Geschäftsmodelle sind ebenso erforderlich wie innovative Dienstleistungen. Die Kunden werden den Markt genau beobachten. Mit der Positionierung eines eigenen Digitalisierungs-Teams setzt Bilfinger ein klares Zeichen an den Markt.

Können Sie sich auch privat für smarte Produkte begeistern?
Die Digitalisierung im Business folgt ja eigentlich der im privaten Bereich. Da ich relativ viel Sport treibe – Mountainbike, Rennrad, Jogging – verwende ich digitale Lösungen dort schon lange und bin begeistert von den Möglichkeiten. Sie helfen einem dabei sich zu verbessern, Dinge effizienter zu planen und auszuführen. Das schafft gleichzeitig wieder mehr Freiräume für andere Dinge. Dabei sehe ich die digitale Welt auch privat als Bereicherung. Aber natürlich ersetzt sie auch hier nicht das persönliche Gespräch und Erlebnis. Diese Überzeugung lebe ich beruflich wie privat.

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