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Tankstellen für LNG-Trucks

Flüssigerdgas ist eine ökologische und wirtschaftliche Alternative zu Diesel. Am Ausbau der LNG-Infrastruktur ist Bilfinger beteiligt.


Der Schwerlastverkehr auf deutschen Straßen soll die Umwelt und das Klima in Zukunft deut­lich weniger belasten als bisher. Das Bundes­ministerium für Verkehr und digitale Infra­struktur hat deshalb ein Förderprogramm für schwere Nutzfahrzeuge gestartet, das Speditionen und ande­ren Unternehmen mit eigener Lkw-Flotte den Umstieg von Diesel auf alternative Antriebsarten erleichtern soll. Dabei zeichnet sich ein klarer Trend in Richtung Flüssigerdgas (Liquid Natural Gas, LNG) ab. Flüssigerdgas verursacht im Vergleich zu Diesel bis zu 25 Prozent we­niger CO2-Emsissionen und der Ausstoß von Stickoxi­den sinkt um fast 90 Prozent. Mit einer Reichweite von 1.500 Kilometer pro Tankfüllung sind LNG-Trucks zu­dem eine echte Alternative zu dieselgetriebenen Fahr­zeugen. Somit können Logistikunternehmen mit LNG ihren ökologischen Fußabdruck auf besonders wirt­schaftliche Art und Weise reduzieren.

Der Vorteil von LNG ist, dass für den Fernverkehr bereits heute eine Technologie zur Verfügung steht, die umweltfreundlicher als Diesel und zugleich wirtschaftlich ist."

Andreas LischkeInstitut für Verkehrsforschung des DLR

Die grundlegende Voraussetzung für einen nen­nenswerten Einsatz von LNG-Trucks ist das Vorhan­densein eines flächendeckenden Tankstellennetzes. Eine EU-Richtlinie sieht vor, dass LNG-Fahrzeuge spä­testens bis 2025 überall im europäischen Verkehrsnetz problemlos tanken können, wobei die Maximaldistanz zur nächsten Tankstelle nicht mehr als 400 Kilometer betragen soll. Den Ausgangspunkt der Versorgungs­kette mit LNG bilden Importterminals, in denen das Erdgas in tiefkaltem Zustand – es erreicht seinen flüs­sigen Aggregatzustand bei einer Temperatur von mi­nus 163 Grad – in Isoliertanks gelagert wird. Via Stra­ße, Schiene oder Pipeline wird das LNG zu Ladestationen transportiert und von dort schließlich per Lkw an die einzelnen Tankstellen geliefert.

Bilfinger verfügt über vielfältige Kompetenzen in der LNG-Technik und wird zusammen mit einer Reihe von Partnern in den kommenden Jahren europaweit ein Netz mit mehreren hundert LNG-Ladestationen und Tankstellen errichten. Bislang wurden in Frank­reich, Deutschland und Polen insgesamt zehn Tank­stellen installiert, im Jahr 2020 werden weitere 24 folgen. Als Komplettanbieter erbringt Bilfinger dabei sowohl Installations-als auch Instandhaltungsser­vices. Technologiepartner ist das Unternehmen Cryostar, das über marktreife Lösungen zur LNG-Be­tankung verfügt.

 

Nach Bedarf geliefert

LNG wird häufig an Orten benötigt, die sich nicht in der Nähe eines großen Importtermi­nals befinden. Anlagen, die den Kraftstoff lokal in geringeren Mengen produzieren und be­darfsgerecht liefern können, spielen eine immer wichtigere Rolle. Daher baut Bilfinger die Aktivitäten im Bereich des sogenannten Small Scale LNG weiter aus. In Zusammenarbe­it mit dem Unternehmen Cryotec Anlagenbau GmbH hat die Tochtergesellschaft Bilfinger EMS ein Konzept zur Aufbereitung kleiner zu verflüssigender Gasmengen entwickelt. Es umfasst die Behandlung von Gas aus verschie­denen Quellen, die Verflüssigungstechnologie sowie die Bereitstellung von LNG für die weit­ere Verwendung in Europa.

Eine echte Alternative

Fragt man Andreas Lischke nach den Vor­teilen von LNG, überlegt er nicht lange. „Aus Umweltsicht ist es in erster Linie der geringere Ausstoß von Partikeln und Stickoxiden. Dass man verflüssigtes Erdgas (LNG) beliebig mit verflüssigtem Bio-Met­han mischen und nutzen kann, ist ein wei­terer Vorteil, der dazu beiträgt, Treibhaus­gas-Emissionen zu reduzieren“, sagt Lischke. Er muss es wissen: Lischke ist Gruppenleiter am Institut für Ver­kehrsforschung des Deutschen Zent­rums für Luft- und Raumfahrt und Mit-Autor der Shell LNG-Studie 2019.

Die hohe Energiedichte von LNG ermög­liche zudem eine hohe Reichweite. För­dermaßnahmen sorgen dafür, dass der Einsatz von LNG im Fern-und Schwer­lastverkehr bereits heute wettbewerbs­fähig ist. Die größte Hürde aus seiner Sicht? „Die Verfügbarkeit von LNG muss flächendeckend gewährleistet sein.“ Ein Schritt, an dem Bilfinger maßgeblich beteiligt ist.

veröffentlicht in Ausgabe 01.2020

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