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"Ein ganzheitlicher Blick ist entscheidend"

Immer mehr Betreiber von Industrieanlagen setzen sich Klimaneutralitätsziele. Bei Erstellung eines Maßnahmenplans setzen sie jedoch häufig auf die Unterstützung durch Dritte. Jordi Koes und Melanie Noorlander von Bilfinger Tebodin erklären, worauf es bei der Entwicklung und Umsetzung einer Net Zero Roadmap ankommt –  und wo die Stolpersteine liegen.

 

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung einer Net Zero Roadmap?

JORDI KOES: Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Roadmap in klare Prozessschritte unterteilt ist. Es muss Phasen der Analyse, der Ideensammlung und -bewertung, der Entwicklung und Planung sowie der Umsetzung geben. Da der Weg zur Klimaneutralität mit einer Vielzahl von Maßnahmen und weitreichenden Veränderungen verbunden ist, muss die Roadmap diese Komplexität reduzieren und dennoch alle zu berücksichtigenden Aspekte abdecken.

Welche Aspekte sind das beispielsweise?

MELANIE NOORLANDER: Dazu gehören die Erwartungen der Stakeholder, Produktions- und Standortspezifika, die aktuelle Energieversorgung, Umfang und die Art der Emissionen und natürlich die bestehenden Organisationsstrukturen. Auch regulatorische Anforderungen, Markttrends und viele andere externe Faktoren müssen berücksichtigt werden. Es ist daher notwendig, diese sehr sorgfältig zu analysieren und zu bewerten, bevor man mit der Entwicklung von Maßnahmen beginnt.

Wie lange dauern die einzelnen Phasen der Net Zero Roadmap?

JORDI KOES: Die Dauer hängt stark von der Situation und den Erwartungen des Unternehmens ab. Als Faustregel haben wir aber in unseren Projekten festgestellt, dass die Phase der Roadmap-Entwicklung – bei Bilfinger unterteilen wir sie in Prozessanalyse, Base-Case-Analyse, Umweltanalyse, Energie-/CO2-Einsparpotenziale sowie Risiko, Chancen und Kosten – etwa vier Monate dauert.

Wir bei Bilfinger haben den großen Vorteil, dass wir durch unsere breite Aufstellung sehr gute Kenntnisse in einer Vielzahl von Technologien und Branchen haben."

Jordi KoesBusiness Manager Industrial Sustainability bei Bilfinger Tebodin

Was sollte das Ergebnis der Roadmap Entwicklungsphase sein?

MELANIE NOORLANDER: Wenn die Roadmap entwickelt ist, sollte klar sein, wie das definierte Klimaneutralitätsziel erreicht werden kann. In der Regel gibt es mehrere Alternativen. Das Kerndokument ist jedoch eine Übersicht der Maßnahmen, geordnet nach Art der Maßnahme, Kosten pro Tonne CO2-Reduktion und Umsetzungsaufwand. Es zeigt, welche Maßnahmen welche Wirkung in welchem Zeitraum und zu welchen Investitionen erzielen. Natürlich sollten dabei die CAPEX-Beträge so genau wie möglich berechnet werden.

Wie stellt man sicher, dass diese Berechnung tatsächlich möglichst exakt ist?

JORDI KOES: Wir bei Bilfinger haben den großen Vorteil, dass wir durch unsere breite Aufstellung sehr gute Kenntnisse in einer Vielzahl von Technologien und Branchen haben. Da wir die Betreiber von Industrieanlagen von der Planung über den Bau bis zur Instandhaltung umfassend betreuen, haben wir einen ganzheitlichen Blick. Bei der Bewertung und Kalkulation von Investitionen und deren Folgewirkungen ist das entscheidend. Und weil wir nicht nur bei der Entwicklung der Roadmap, sondern auch bei der Planung und Umsetzung der Maßnahmen helfen, erzielen unsere Investitionsrechnungen für jede einzelne Projektphase in aller Regel eine hohe Treffergenauigkeit.

Wie sollte man in der Planungs- und Umsetzungsphase vorgehen? Welche Schritte sollten zuerst, welche später unternommen werden?

MELANIE NOORLANDER: Es empfiehlt sich, immer mit den Maßnahmen zu beginnen, die am schnellsten umgesetzt werden können. Denn für den Projektfortschritt ist es wichtig, frühzeitig Erfolge zu erzielen. Das sind in der Regel Maßnahmen, die den Energiebedarf senken, zum Beispiel durch Steigerung der Energieeffizienz. Die darauffolgenden Maßnahmen fokussieren sich auf eine schrittweise Umstellung auf erneuerbare Energien. Die letzte Kategorie umfasst Maßnahmen, die meist mit größeren Veränderungen verbunden sind. Dabei geht es in der Regel um die Reorganisation von Produktionsprozessen und die Veränderung grundlegender Strukturen und Abläufe.

Ihr Kontakt bei Fragen:

Melanie Noorlander
Manager Engineering Process & Energy

Jordi Koes
Business Manager Industrial Sustainability

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